Ein Naturprodukt für die Haare: Färben mit Henna

Wenn Sie es schon selbst probiert haben, wissen Sie, wovon die Rede ist, wenn jemand erzählt, er habe sich gestern zum ersten Mal die Haare mit Henna gefärbt, und malen sich vielleicht Bilder eines über und über besudelten Badezimmers und versehentlich rot gefärbter Handtücher und Hautpartien aus. Ja, all das kann passieren, aber wenn Sie Ihrem Haar einen neuen Anstrich verpassen und ihm gleichzeitig etwas Gutes tun wollen, dann greifen Sie nun mal trotz solcher möglichen Szenarien auf Naturprodukte wie Hennapulver zurück.

Der gute alte Hennastrauch …

Schon den alten Ägyptern und Griechen war der Hennastrauch wohlbekannt. Forscher vermuten, dass Henna im alten Ägypten aufgrund der darin vorkommenden Gerbstoffe und Gallussäure hauptsächlich als Heil- und Medizinpflanze benutzt wurde. Zwar wird das Pulver in der westlichen Welt heutzutage zumeist als Haarfärbemittel benutzt, doch sind die zu kosmetischen und rituellen Zwecken aufgebrachten Henna-Bemalungen der Haut ebenfalls schon seit dem Altertum bekannt und werden gegenwärtig in Indien, dem Vorderen Orient und Nordafrika an Festtagen wie etwa der Hochzeit zur Körperverzierung an Händen und Füßen der Braut angebracht.  

Individuelles Ergebnis garantiert

Aber zurück zur Haarpracht. Das Farbergebnis ist immer ein individuelles, da der Pflanzenfarbstoff nicht wie chemische Färbemittel in die Haarstruktur eindringt, sondern sich wie ein Film ums Haar legt. Je nach Ausgangsnuance und Einwirkzeit verleiht es einen mehr oder weniger intensiven Rotstich und anders als bei chemischen Mitteln, nach deren Anwendung die Haare oft künstlich einheitlich aussehen, entsteht ein natürlicher Strähnen-Look, insofern hellere Strähnen nachher besonders kräftig leuchten. Henna wirkt gleichzeitig als Schutz vor UV-Strahlen sowie gegen Haarbruch und Spliss.

Von Wein bis Tee alles dabei: Wie mischen Sie?

Geht es schließlich ans Anmischen des Hennapulvers hat jeder Kenner seine individuelle Rezeptur. Während ein ängstlicher Anfänger, der sich genau an die auf der Packung abgedruckte Anleitung hält, nur heißes Wasser zum Anrühren der Paste verwendet, schwören andere auf die Beigabe von Tee, Rotwein, einem Esslöffel Essig oder Olivenöl, doch diese Zusätze verändern den Farbton (wenn überhaupt) nur leicht und nicht dauerhaft. Die so angerührte cremige Masse duftet intensiv – einer liebt den Geruch, der andere empfindet es eher als Gestank – und wird nun gleichmäßig im Haar verteilt. Am besten packt man den Kopf nachher dick ein (über die Alufolie-Strähnen noch ein paar Handtücher), denn Wärme begünstigt den Färbeprozess. Nach etwa einer Stunde Einwirkzeit ist das Gröbste geschafft. Vielleicht hat man nach dem Abwaschen ja auch endlich den Ansporn, seine Dusche wieder einmal ordentlich zu putzen!  

Schädliche Zusatzstoffe

All die oben genannten Zugaben haben im schlimmsten Fall keine Wirkung, richten aber jedenfalls keinen weiteren Schaden an, doch kennen Sie nicht auch diese Gerüchte, wonach Hennaprodukte doch nicht so unbedenklich sind wie immer behauptet wird? Das reine Pulver, das bei der Verarbeitung der Blätter des Strauchs gewonnen wird, hat keine schädlichen Auswirkungen auf Ihr Haar. Doch um verschiedene Kundenwünsche zu befriedigen, mischen manche Hersteller synthetische Bestandteile unter das Pulver, um das Farbergebnis aufzuhellen oder abzudunkeln. Lesen Sie unter den Inhaltsstoffen also Worte wie Phenylendiamine oder Nitro-Phenylendiamine, dann Finger weg. 
 

Foto: Shutterstock/Symonenko Viktoriia

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