Porträt Dr. Thomas Rappl: Ästhetik hat etwas mit Kunst zu tun

Dr. Thomas Rappl bringt sein Motto auf den Punkt: „Plastische Chirurgie beruht auf der Liebe zum Menschen – Ästhetik auf der Faszination für die Kunst. Beide in Kombination bilden das Fundament der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie in individueller Form und höchster Präzision.“ Schöner lässt sich die Tätigkeit des sportlichen Grazers, der 15 Jahre lang als Kickboxer in den Ring stieg und sogar internationaler Meister wurde, nicht beschreiben.

Seit vielen Jahren ist er als Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie tätig und schlägt längst nicht mehr mit geballter Faust zu sondern nutzt seine Fingerfertigkeit und Ausdauer um im Dienste der Schönheit Bestleistungen zu vollbringen. Sein medizinisches Angebot umfasst Gesicht-, Körper-, Brust- und Handchirurgie – und damit fast ausschließlich jene Eingriffe von Facelift über Nasenkorrekturen bis hin zu allen Facetten der Brust- und Körperbehandlungen, die heute von den Patienten gefordert werden.

Dr. Thomas Rappl und seine Frau Dr. Simone May

Weit über die Steiermark hinaus hat sich Dr. Rappl einen Namen im Bereich der Brust-Wiederherstellung gemacht und ist auch Spezialist für Brustoperationen im ästhetischen Bereich. Häufig konsultiert wird er wenn es um Facelifts und Augenlidoperationen geht. „Mein Lieblingsbereich ist an und für sich die Gesichtschirurgie“, verrät Dr. Rappl. Dazu zählen die immer öfter nachgefragten konservativen ästhetischen Behandlungen mittels Eigenfett, Botox und Filler. In diesem Bereich zählt der Arzt zu den international gefragtesten Experten – zweimal im Monat sitzt er im Flugzeug, um an irgendeinem Ort der Welt sein umfangreiches Wissen im Bereich der Ästhetischen Medizin an Kollegen weiterzugeben.

Er ist davon überzeugt, dass nur gute Rekonstruktive Chirurgen auch gute Ästhetische Chirurgen sein können. „Es ist diese Bandbreite, die man mitbringt und mit der man lernt, alles zu managen. Für die Rekonstruktion ist man Arzt geworden, die Ästhetik bewegt sich mehr im künstlerischen, bildhauerischen Bereich. Sagen wir so: Eine Richtung alleine wäre mir zu wenig, so befruchten sich beide zum Vorteil der Patienten“, sagt der Topchirurg. 60 Prozent seiner Zeit verbringt er im Spital, seit 2004 ist er Oberarzt der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Medizinischen Universität Graz, die ästhetischen Eingriffe führt er in der Schwarzl Klinik durch. Auf Wunsch der Patienten im Dämmerschlaf, der besonders schonend ist.

Jede Zeit hat ihre Besonderheiten: Heute ist äußere Schönheit wichtiger den je. Die Patienten werden jünger, beugen Faltenbildung vor und verzögern so den sichtbaren Alterungsprozess. Aufgrund dieser Prophylaxe reduziert sich die Zahl der großen Facelifts deutlich. „Der überwiegende Teil meiner Patienten ist zwischen 25 und 45 Jahre alt. Im Prinzip fangen sie schon Mitte 20 an, sich Gedanken über Botox zu machen und vorzubeugen. Natürlich kann man die Alterung nicht stoppen, das ist unmöglich. Aber man kann auf die Bremse steigen und das Tempo verzögern“, so Dr. Thomas Rappl.

Die Anzahl der von ihm durchgeführten minimalinvasiven Eingriffe beträgt etwa 80 Prozent, Tendenz steigend. Face- und Halslifts machen nur noch rund 20 Prozent aus. Als Spezialist für Botulinumtoxin weiß er, worauf es bei der Anwendung ankommt: „Man muss das gesamte Gesicht berücksichtigen, benötigt einen künstlerischen Zugang und – ganz wichtig – Gespür für das Gewebe. Man muss praktisch dreidimensional denken und sich vorstellen können, wie und an welchen Stellen Filler und Botox zum Einsatz kommen sollen.“ Dr. Rappl kennt die „Wundermittel“, seit sie zum ersten Mal angewandt wurden, hat mit seiner Expertise sogar zur Entwicklung beigetragen.

Er setzte sich intensiv mit wesentlichen Fragen auseinander: Wie wird man sicherer in der Anwendung? Wie kann man maximale Wirkung erreichen? Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es? Heute ist er ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet und fasziniert, dass das Toxin auch in vielen anderen Bereichen der Medizin erfolgreich eingesetzt werden kann.

Besondere Liebe zu Frankreich

Dr. Thomas Rappls Karriere begann in Graz, wo er 1992 promovierte. Er absolvierte die Diplome für Allgemeinmedizin und Sportmedizin sowie die Facharztausbildung zum Plastischen Chirurgen. Bei den besten Ärzten Frankreichs, jenem Land, in dem Facelifts eine lange Tradition haben, vertiefte er seine Fähigkeiten.

Ein Jahr lang arbeitete er an der Pariser Clinic Bizet bei Dr. Francoise Firmin, einer der bekanntesten Chirurginnen der Welt, und holte sich den Feinschliff. Die Liebe zur Grande Nation ist bis heute geblieben. Aufgrund seiner umfassenden Ausbildung ist der begeisterte Motorradfahrer auch zu einer Art Lifestyle-Coach für viele seiner Patienten geworden.

Er behandelt sie nicht nur im ästhetischen Bereich sondern erstellt Sport- und Ernährungskonzepte, hat dabei das gesamte Wohlbefinden im Blickfeld und natürlich seine Vorstellung von Schönheit: „Die Ausstrahlung muss stimmen.“ Er hält nichts vom „Goldenen Schnitt“ und sonstigen Formeln, die optimales Aussehen bestimmen sollen. „Das wäre ja schrecklich, wenn man sich daran halten würde und alle gleich aussehen. Meine Patienten wollen vitaler und jünger ausschauen, aber nicht verändert“, so Dr. Rappl. Deshalb lehnt er übertriebene Eingriffe ab.

„Ich habe meine Limits und mein ästhetisches Empfinden. Groteske Sachen wie riesige Brüste und große Lippen mache ich sicher nicht.“ Was er jedoch umsetzen möchte, sind 3D-Tattoos. Genauer gesagt ist die Zusammenarbeit mit einem der besten Tätowierer geplant, um Patientinnen nach der Brustrekonstruktion dreidimensionale Brustwarzen zu tätowieren. „Es sieht fantastisch aus und erhöht das Selbstbewusstsein der Frauen“, so Rappl. Auch Narben sollen durch Tattoos in Hautfarbe zum Verschwinden gebracht werden.


Dr. Thomas Rappl als Vortragender auf einem internationalen Kongress

Es ist dieses breite Spektrum von medizinisch notwendigen Eingriffen bis hin zu beinahe künstlerischen Handlungen, das den Chirurgen fasziniert. Als junger Mann hat er gerne gemalt, auch Portraits, und so sein Auge geschult.

Sein Weg zum Spitzenmediziner war eher Zufall und nicht geplant. Er dachte über ein Kunststudium nach, als Leistungssportler stand auch eine Spezialisierung als Sportmediziner zur Wahl. Ein Artikel über einen Plastischen Chirurgen war schließlich ausschlaggebend für die Entscheidung. „Er handelte von einem Kind, dessen Gesicht durch einen Fahrstuhl entstellt und von dem Arzt wieder rekonstruiert wurde. Da wusste ich, das ist genau mein Fach.“

Heute „lebt“ Dr. Thomas Rappl seinen Beruf und das rund um die Uhr. Zeit ist für ihn zum absoluten Luxus geworden. Familiäre Schwierigkeiten hat er deshalb nicht zu fürchten: Sein 22-jähriger Sohn, er studiert Sport und Geschichte, möchte Lehrer werden, seine Partnerin ist ebenfalls Medizinerin und hat Verständnis für das Arbeitspensum.

Trotz des Einsatzes für seine Patienten versucht sich Dr. Rappl mit regelmäßigem Training im Fitnessstudio in Form zu halten. Wenn es der Terminkalender zulässt, geht es nach Frankreich: „Ich habe viele schlechte Eigenschaften von dort mitgenommen. Eine Leidenschaft für guten Champagner und Weine und für Krustentiere.“ Den Schaumwein holt er sich direkt aus der Champagne, besucht dafür die kleinen Hersteller. „Dieses Land ist zu meiner zweiten Heimat geworden, ich liebe die Höflichkeit und den Stil der Menschen“, schwärmt Dr. Rappl, der sich selbst als äußerst diszipliniert bezeichnet. Und wie beschreiben ihn seine Patienten? „Er ist gewissenhaft, einfühlsam und ehrlich.“ Ein schönes Kompliment für jeden ästhetischen Mediziner...

Fotos: Archiv

 

 

 

 

 

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