Brustvergrößerung – das sollten Sie wissen

Dr. Thomas Aigner, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie aus Wien, zum Thema Brustvergrößerung.

Vor der Operation

In einem ausführlichen Beratungs- und Aufklärungsgespräch sollen ohne Zeitdruck alle Fragen der Patientin besprochen und ihr die Möglichkeit gegeben werden, zu verstehen, was möglich ist bzw. wo die Grenzen der Plastischen Chirurgie liegen. Mittels externen Probierimplantaten, die in den BH eingelegt werden, soll die Patientin eine Vorstellung und ein Gefühl für die Form und Größe ihrer zukünftigen Brust bekommen. Besonders wichtig ist, dass der Operateur auf die Wünsche und Ängste der Patientin eingeht. Von der Firma Eurosilicone stehen eine große Auswahl an Formen und Größen zur Verfügung, sodass das perfekte Implantat bestimmt werden kann.

Neben der Implantatform und Größe soll auch die Lage bestimmt werden. Hier unterscheidet man zwischen einer Lage unter oder über dem Brustmuskel. (siehe Skizze) Für junge Frauen ist eine Lage unter dem Muskel (subpectoral) meist zu bevorzugen, da hier das Implantat optimal bedeckt, das umgebende Brustgewebe noch straff bzw. elastisch ist und ein starkes Hängen der Brust noch nicht ausgeglichen werden muss. Es ist möglich, eine optimale, natürliche Form auch bei kleinem Ausgangsbusen zu erreichen. Falls ein leichtes Hängen (Ptose) der Brust ausgeglichen werden soll bzw. genug Eigengewebe vorhanden ist, besteht auch die Möglichkeit, das Implantat über dem Brustmuskel und unter der Brustdrüse (subglandulär) zu platzieren und so ein perfektes Ergebnis zu bekommen. Die genaue Lage des Implantates soll im Rahmen des Aufklärungsgespräches gemeinsam mit der Patientin festgelegt werden. Beim Besprechen der OP Einwilligung ist besonderes Augenmerk auf etwaige Komplikationen zu richten.

Gerade bei Operationen, die nicht lebensnotwendig sind, muss man sich über Komplikationen bewusst werden. Da eine Brustvergrößerung eine Operation an der Körperoberfläche ist (d.h. es wird keine Körperhöhle eröffnet) sind lebensbedrohliche Komplikationen äußerst selten. Kleine Blutungen, Blutergüsse, Schwellungen, Wundheilungsstörungen, Schmerzen kommen selten vor. Infektionen im Implantatlager sind eine gefürchtete jedoch sehr seltene Komplikation. Auch die oft erwähnte Kapselfibrose kommt bei der letzten Generation von Implantaten nur mehr in 1-3% der Fälle vor.

Wenn die Operation in einem sterilen OP, unter optimalen Operationsbedienungen, von einem erfahrenen Operateur durchgeführt wird, ist die Komplikationsrate bei dieser Operation sehr gering.

Die Operation führe ich immer in Allgemeinnarkose mit einem Krankenhausaufenthalt von 24-36 Stunden durch. Für die Narkose ist meist nur eine Blutabnahme erforderlich. Diese kann in meiner Ordination oder im Landesklinikum St. Pölten im Rahmen der Narkosevorbereitung erfolgen. Falls noch Fragen zwischen dem Aufklärungsgespräch und der Operation auftauchen, kann mich die Patientin jederzeit anrufen bzw. einen weiteren kostenlosen Beratungstermin vereinbaren. Vertrauen zwischen Arzt und Patientin und der Abbau von Ängsten ist das Wichtigste vor einem operativen Eingriff.

Die Brustvergrößerung

Ich führe die Operation immer in einem Operationssaal eines Krankenhauses unter sterilen Bedienungen durch. Die Patientin kommt nach Narkosefreigabe ca. 2 Stunden vor der Operation nüchtern (d.h. man darf ab Mitternacht nichts essen und trinken) in das Krankenhaus zu Aufnahme. Unmittelbar vor der Operation wird die Patientin im Stehen angezeichnet und die genaue Position der Implantate markiert. Die Anzeichnung im Stehen ist besonders wichtig, da sich die Brust im Liegen verschiebt und verändert.

Danach wird die Patientin in den OP-Saal gebracht. Zu Beginn der Operation erhält sie eine Einmaldosis Antibiotikum, um die Infektrate weiter zu vermindern.

Der operative Zugang erfolgt meist über einen 4-5cm langen Schnitt unter der Brust in der Brustumschlagsfalte. Im besten Fall liegt die Narbe genau in der Falte und ist dadurch kaum zu sehen.

Dieser Zugang bietet dem Operateur die Möglichkeit, das Implantatbett genau zu präparieren und dadurch die Position für das Brustimplantat exakt festzulegen. Die Öffnung über die Brustumschlagfalte hat auch den Vorteil, dass hier die beste Übersicht über das Operationsgebiet besteht und dadurch Komplikationen, wie Blutungen und Verrutschen des Implantates, nahezu ausgeschlossen sind. Weiters wird dass das Brustdrüsengewebe nicht verletzt und dadurch bleiben Stillverhalten und Sensibilität der Brustwarze auf jeden Fall erhalten. Andere Zugangswege über die Brustwarze oder die Achselhöhle haben höhere Komplikationsraten oder können schlechtere Resultate bringen und werden daher nur in Ausnahmefällen angewandt.

Danach werden Probeimplantate eingebracht und die Patientin in Narkose aufgesetzt. Jetzt wird kontrolliert, ob die vorher festgelegte Form und Größe ein perfektes Ergebnis bringt oder vielleicht ein anderes Implantat besser passt.

Erst wenn die Brust der „Wunschbrust“ der Patientin entspricht, werden die definitiven Implantate eingebracht. Nach Einlage einer Drainage, über die Blut und Gewebsflüssigkeit abfließen können wird die Wunde sorgfältig verschlossen und abgeklebt. Anschließend kommt die Patientin meist für 2 Stunden in den Aufwachraum. Die Gesamtoperationszeit beträgt bei einem erfahrenen Operateur meist zwischen 45 und 90 Minuten.

Nach der Brustvergrößerung

Nach der Brustvergrößerung braucht die Patientin Ruhe! Mittels ausreichender Medikation ist der Schmerz gut erträglich. Wichtig ist, dass man nicht wartet, bis Schmerzen auftreten bzw. zu stark werden, sondern sie kontinuierlich bekämpft.

Am Tag nach der Operation erfolgt der erste Verbansdwechsel und der Stütz-BH wird nach Entfernung der Drainagen angezogen. Die Entlassung der Patientin erfolgt erst, wenn sie sich gut fühlt.

Man sollte unbedingt Sorge tragen, dass man sich vom Krankenhaus abholen lässt. Es empfiehlt sich, für 2-3 Tage nach der Operation körperliche Schonung einzuhalten.

Alle meine Patientinnen bekommen eine Telefonnummer, unter der ich Tag und Nacht erreichbar bin.

Die Sicherheit ist eine ganz wichtige Voraussetzung bei Schönheitsoperationen.

Die Erreichbarkeit des Operateurs hilft Komplikationen zu vermeiden und bietet der Patientin einen umfangreichen Betreuungsstandard.

Das Tragen schwerer Lasten bzw. übermäßige Bewegung sollte für 7-10 Tage vermieden werden.

Die erste Kontrolle in meiner Ordination ist ungefähr 4 Tage nach der Operation, hier wird das Ergebnis kontrolliert. Auch können ab diesem Zeitpunkt Duschpflaster appliziert werden und dadurch kann die Wunde nicht nass werden.

Der Erste Verbandwechsel erfolgt bei Bedarf, aber spätestens 2 Wochen nach der OP bei der Nahtentfernung. Jetzt wird auch die Patientin genau über Narbenpflege aufgeklärt, um ein optimales Ergebnis zu erhalten. Der Stütz-BH muss unbedingt 4-6 Wochen Tag und Nacht getragen werden, um ein Verrutschen der Implantate zu vermeiden. Mit Sport muss mindestens 6-8 Wochen ausgesetzt werden.

Es ist besonders wichtig, dass die Patientin genau weiß, was sie tun darf. Dies hilft entscheidend mit, ein perfektes Ergebnis zu erreichen. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patientin sind die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Operation. Nach 4-6 Wochen führe ich noch einmal eine Abschlusskontrolle mit Fotodokumentation durch.

Weitere Informationen: Dr. Thomas Aigner, Neustiftgasse 17-19/8b, 1070 Wien, Tel.: +43/(0)664/226 49 29, www.dr-aigner.com

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