Abnehmen: Gleich schwer und doch leichter

Ernährungswissenschaftlerin der FH Münster entwickelt Medienpaket für die Beratung nach dem Energiedichte-Prinzip.

Die Regel ist einfach und doch nicht leicht umzusetzen: Wer abnehmen möchte, muss weniger Kalorien aufnehmen als er verbraucht. Diäten können schnelle Erfolge bringen. Doch lange haltbar sind sie in der Regel nicht, wenn nicht dauerhaft das Ernährungsverhalten verändert wird. „Genau das kann eine große Herausforderung sein“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Ursel Wahrburg von der FH Münster. In den meisten Fällen sei professionelle Unterstützung durch Ernährungsfachkräfte und Ärzte unverzichtbar.

An diese und auch an Lehrer richtet sich das neue Schulungsmaterial „Beraten mit dem Energiedichte-Prinzip“, das Wahrburg zusammen mit der Diplom-Oecotrophologin Amely Brückner für den „aid infodienst“ entwickelt hat. Die Professorin und die Lehrbeauftragte vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management haben damit ein praxisnahes und wissenschaftlich fundiertes Medienpaket entwickelt, das veranschaulicht, wie sich das nötige Kaloriensparen leicht mit leckerem Essen und gutem Sattwerden vereinbaren lässt. Es basiert auf dem Prinzip der Energiedichte. Das haben die Ernährungswissenschaftlerinnen zugrunde gelegt, weil Studien gezeigt haben, dass es in der Praxis funktioniert und beim Abnehmen helfen kann. Es zielt nicht auf schnelle Erfolge, sondern darauf, die Essgewohnheiten dauerhaft umzustellen. Deshalb sei es auch ein Prinzip und keine Diät, so die Autorinnen.

Eine gute Sättigung hängt nämlich nicht von der Kalorienmenge, sondern vor allem vom Volumen der Mahlzeit ab. Hier wirkt das Energiedichte-Prinzip. „Man kann den Körper gewissermaßen austricksen, indem man zwar die Menge auf dem Teller nicht verkleinert, sie aber weniger Kalorien beziehungsweise eine geringere Energiedichte hat“, erläutert Brückner. Die Energiedichte beschreibt, wie viele Kalorien ein Lebensmittel pro Gramm hat.

So haben beispielsweise Tortellini mit Tomaten-Basilikumsoße und Tortellini mit Käse-Sahnesoße beide in der Summe ihrer Zutaten pro Portion etwa 500 Gramm. Doch die erste Variante hat um die 530 Kalorien, während bei der anderen etwa 1200 Kalorien ins Gewicht fallen. Gleich satt, da gleiches Volumen, fühle man sich nach beiden Mahlzeiten. Doch bei den Tortellini mit Tomaten-Basilikumsoße habe man die Hälfte an Kalorien eingespart und dabei auch noch die nährstoffreichere Alternative gewählt, so Wahrburg. Kalorien einzusparen bedeute also nicht, auf Genuss und Menge zu verzichten.

Das neue Schulungsmaterial enthält zahlreiche anschauliche Fotos von Mahlzeiten, wobei jeweils Paare von Gerichten mit hoher und niedriger Energiedichte gegenübergestellt sind. Neu dabei ist, dass Wahrburg und Brückner nicht, wie bisher in der Ernährungsberatungspraxis üblich, einzelne Lebensmittel verglichen haben, sondern eben ganze Gerichte und Mahlzeiten vom Frühstück über Salate und Hauptmahlzeiten bis zu Desserts.

„Beraten mit dem Energiedichte-Prinzip – Medienpaket mit Mahlzeitenkarten“ (ISBN 978-3-8308-1192-3), das zudem umfangreiche Begleitinformationen für Berater und Klienten enthält, ist beim aid infodienst unter shop.aid.de oder telefonisch unter 0228 8499-180 bestellbar.

Fotos: FH Münster/Wilfried Gerharz/aid infodienst

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