Die beiden Ruhestörungen Schlafapnoe und kurze Schlafdauer haben unterschiedliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität São Paulo. Schlafapnoe bedeutet Atemstörungen beim Schlafen, während kurze Schlafdauer bei weniger als sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht diagnostiziert wird.
Erkrankungen durch Schlafstörungen
Für die Datenerhebung wurden etwa 2.100 Probanden im Alter zwischen 35 und 74 Jahren untersucht. Der Schlafzustand der Studienteilnehmer wurde durch eine Befragung und Aktigrafie beobachtet. Dabei misst ein Gerät am Handgelenk die Bewegungen, um die Schlafdauer zu ermitteln. Schlafapnoe und kurze Schlafdauer wurden beide auf Verbindungen zu Erkrankungen wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie sowie exzessiver Schläfrigkeit untersucht. Schlafapnoe wurde nicht mit Schläfrigkeit untertags in Verbindung gebracht, aber dafür mit Fettleibigkeit, Hypertonie und Fettstoffwechselstörungen.
Die Studie ergibt nach Angaben von Drager auch, dass Menschen häufiger unter Schlafstörungen leiden als erwartet. Etwa ein Drittel der Probanden hatte Schlafapnoe, etwa drei Viertel eine kurze Schlafdauer. Laut Wiater führen Schlafstörungen zu krankhaften körperlichen und psychischen Folgen. Sie beeinträchtigen die Aufmerksamkeit, die Konzentration und das Lernverhalten. "Gesunder Schlaf bedeutet erholsamer Schlaf, der uns fit macht für den Tag", sagt Wiater.
Verschiedene Auswirkungen
Wiater zufolge umfasst die internationale Klassifikation von Schlafstörungen über 80 verschiedene Diagnosen, für die jeweils spezifische Behandlungsverfahren angewendet werden. Sogar für einzelne Diagnosen, wie die Schlafapnoe, gebe es individuell unterschiedliche Verfahren. Die Behandlung sei von der jeweiligen Diagnose abhängig. So sei eine Narkolepsie, die mit krankhafter Schläfrigkeit einhergeht, anders zu behandeln als das Syndrom der unruhigen Beine. "Zur Prävention von nicht-organischen Schlafstörungen gilt: Schlafhygiene einhalten und für eine adäquate Schlafumgebung zu sorgen."
Foto: Ivonne Wierink