Mit diesen Tipps ist ein gutes Leben mit Diabetes möglich

Trotz Diabetes können viele Betroffene ein weitgehend normales Leben führen, vorausgesetzt sie halten gewisse Verhaltensregeln ein. Dazu gehören insbesondere die regelmäßige Messung des Blutzuckerspiegels und eine Anpassung in den Bereichen Bewegung und Ernährung. In einigen Situationen ist für Diabetiker eine sorgfältige Planung und Vorbereitung notwendig, um nicht in unangenehme bis gefährliche Situationen zu kommen. Schulungen und Informationsangebote für Diabetiker helfen dabei, den richtigen Umgang mit der Krankheit zu finden.

Blutzucker und Insulin
Bei Betroffenen von Diabetes ist die Regulierung des Blutzuckerspiegels durch das Hormon Insulin außer Kontrolle geraten. Entweder die Körperzellen sprechen schlechter auf Insulin an (Typ-2-Diabetes) oder es wird nicht genügend Insulin von der Bauchspeicheldrüse hergestellt (Typ-1-Diabetes). In beiden Fällen muss zum Ausgleich Insulin von außen hinzugefügt werden, um einen erhöhten Blutzuckerspiegel zu vermeiden, denn dieser führt zu Zellschädigungen und hat viele andere negative gesundheitliche Folgen wie ein geschwächtes Immunsystem, Impotenz, trockene Haut mit Juckreiz und Depressionsneigungen.

Aber auch eine Unterzuckerung durch einen Insulinüberschuss ist bei Diabetikern ein stetiger Risikofaktor, der im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden kann. Um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, ist die regelmäßige, mehrmals tägliche Blutzuckermessung als Basis für die Dosierungsberechnung der Insulinzufuhr unerlässlich. Dazu wird mit einer Stichlanzette seitlich in die Fingerkuppe gestochen und der erste oder zweite Bluttropfen auf einen Teststreifen übertragen, der wiederum mit einem Testgerät analysiert wird.

Ernährung und Sport als wesentliche Faktoren
Ernährung spielt bei Diabetes logischerweise eine wesentliche Rolle, weil der Blutzuckerspiegel durch die Nahrung direkt beeinflusst wird. Vor allem leicht verwertbare Kohlenhydrate haben einen starken und schnellen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Auf Zucker sollte daher weitgehend verzichtet werden, mehr als 10 % der Gesamtenergiemenge sollte er aber in keinem Fall ausmachen. Wissenschaftliche Fachgesellschaften empfehlen zur Behandlung und Prävention von Diabetes zudem eine fettreduzierte und ballaststoffreiche Kost. Tierische Fette sollten, soweit möglich, durch pflanzliche und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden. Die Gesamtmenge der Kohlenhydrate an der Energiezufuhr sollte etwa 45 % - 60 % nicht überschreiten, wobei die Kohlenhydrate im Idealfall auf viele kleine Mahlzeiten verteilt werden sollten. Alkohol kann für Diabetiker insbesondere dann gefährlich werden, wenn er ohne Kohlenhydrate als Begleiter konsumiert wird, weil dann schnell eine Unterzuckerung droht.

Beachtet man, dass etwa 90 % der 6 Millionen Diabetes-Patienten in Deutschland übergewichtig sind, erscheint es einleuchtend, dass auch die Nahrungsmenge eine wesentliche Rolle spielt. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass sich durch einen gesunden BMI der Blutzuckerspiegel stabilisieren lässt und Übergewicht eines der größten Risiken für die Entstehung und kritische Verläufe der Diabetes darstellen. Um solch überflüssigen Pfunden entgegen zu wirken und gleichzeitig den Stoffwechsel auf Trab zu bringen, empfiehlt es sich, regelmäßig Sport zu treiben. Die Bewegung hilft auch dabei, die Blutzuckerregulation zu unterstützen. Besonders gut geeignet für Diabetiker sind Ausdauersportarten, die das Herz-Kreislaufsystem trainieren. Jedoch sollte bei körperlichen Aktivitäten der Blutzuckerspiegel im Blick behalten werden, um den Gefahren einer Unterzuckerung vorzubeugen.

Foto/Quelle: Shutterstock/ratmaner, medicalpress

Planung und Information
Für den Sport gibt es spezielle Diabetiker-Sportgruppen, dort können auch Erfahrungen ausgetauscht werden, wie sich Therapie und Bewegung bestmöglich aneinander anpassen lassen und welche Korrelationen zwischen dem Sport und der benötigten Energie- und Insulinmenge bestehen. Darüber hinaus gibt es in Deutschland zahlreiche Selbsthilfegruppen, Stiftungen und Vereine, welche Informationen, Beratung und Unterstützung zu den unterschiedlichsten Themen im Zusammenhang mit Diabetes bieten.

Ein Beispiel: Flugreisen ins Ausland sind ein Thema, bei dem sich viele Diabetiker unsicher sind. Hier kommt es auf die richtige Planung und Vorbereitung an. Zeitverschiebungen verändern beispielsweise den üblichen Essensplan und Temperaturunterschiede spielen in Bezug auf das temperaturempfindliche Insulin eine Rolle. Es gilt, sich als Diabetiker ausweisen zu können, um bei den Sicherheitskontrollen nicht in Schwierigkeiten zu geraten und sogar die Druckunterschiede im Flugzeug müssen beachtet werden, weil diese die Abgabemenge der Insulinpumpen verändern können. Es stellen sich zudem Fragen wie: Was gehört in die Reiseapotheke und welchen Einfluss die landestypische Küche auf den Blutzuckerspiegel? Über solche Zusammenhänge klären Fachleute und erfahrene Betroffene gerne und umfassend auf.

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