Erkältungen vorbeugen und behandeln

Sommersonnenstrahlen haben gerade noch die Haut gekitzelt, schon weht uns ein frischer Wind um die Nase. Doch so schön die Melancholie des Herbstes auch sein kann. Wenn die Abwehrkräfte jetzt schlapp machen, sind lästigen Erkältungen Tür und Tor geöffnet. Was tun also, wenn der Winterblues auf die Stimmung drückt und das Immunsystem runterfährt? Experten raten, Körper, Geist und Seele zu stärken. Mit Sport, Pflege, Achtsamkeitsübungen und kleinen Helferlein. Tipps, die der Grippe adé sagen.

Treten erste Symptome auf, stellt sich die Frage: Ist das schon Heuschnupfen oder noch eine Erkältung? Der Unterschied ist leicht ausgemacht. Eine Erkältung kündigt sich langsam an, eine allergische Reaktion äußert sich plötzlich und in heftigen Attacken. Zudem können Schleimhäute in Augen, Nase und gar Ohren jucken. Hilfe findet man in der Apotheke, beim Arzt oder in Vermeidungsstrategien.

Kurzfristige Therapien mit Antihistaminika, Sprays und Nasensalben, die das Andocken der Pollen an die Innenschleimhaut verhindern, helfen gegen akute Beschwerden.

Begleitend dazu sollte man sich einen Pollenkalender oder ein Pollen-App zulegen, die anzeigt, welche Kandidaten gerade ihre Blütezeit haben. Sie helfen, ihnen aus dem Weg zu gehen.

Zu Hause hält man sich die Pollen mit einigen Tricks vom Leib. Schutzgitter vor Fenster und Türen halten bis zu 80 Prozent der Hatschi-Macher fern. Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter säubert den Rest. Wäsche sollte man im Haus trocknen, damit sich keine Pollen im Gewebe festsetzen. In der Wohnung empfiehlt es sich häufiger den Staubsauger (auch mit speziellen Filtern) anzuschmeißen oder den Staub mit einem feuchten Tusch zu wischen. Vor dem Zubettgehen gilt: Haare waschen. Getragene Kleidung hat Aufenthaltsverbot im Schlafzimmer. Bettwäsche sollte mindestens einmal pro Woche gewechselt werden. Für Hausstaubmilben gilt: Pollenfänger wie Wohntextilien oder Bettwäsche können mit Encasings in ihrer reizauslösenden Wirkung gedämpft werden.

Wird der Stress mit Pollen zu belastend, sollte man seinen Urlaub für eine Flucht in ein Gebiet mit geringer Belastung nutzen. Wie wäre es mit einem Urlaub am Meer oder einen Aufenthalt in den Bergen? Dort ist die Luft meist klar.

Regen? Ab sofort ein Anlass draußen zu tanzen. Denn nach einem Guss schweben besonders wenig Pollen durch die Luft. Ganz anders in den zwei Stunden zwischen sechs und acht Uhr in der Früh: In der Stadt sollte man das Jogging am Morgen vermeiden und in die Abendstunden verlegen. Auf dem Land hingegen heißt es in der gleichen Zeitspanne: Raus aus den Federn und ab nach draußen. Dort droht die Hatschi-Gefahr zwischen 19 und 00 Uhr.

Fährt man Auto oder Bahn, schützt man sich am besten, indem man die Fenster geschlossen hält. Bei Hitze nicht unbedingt die ideale Lösung. Helfen können Filter, die aber regelmäßig gewechselt werden müssen. 

Belasten die Attacken zu sehr, sollte man langfristige Maßnahmen wie eine Hyposensibilisierung ins Auge fassen. Bei dieser wird das Allergen täglich zugeführt und somit eine Gewöhnung hervorgerufen wird. In einem Allergietest beim Arzt lässt sich feststellen, welche Blüte genau die lästigen Reaktionen auslösen. In ein, zwei Jahren heißt es dann hoffentlich: Nase frei und gut durchatmen. Zusätzlich zur neuen Mobilität, empfiehlt es sich, den Körper mit Vitaminen zu empowern: Multivitamin-Präparate, die einen rund ums Jahr mit allen elementaren Nährstoffen versorgen, helfen, drohenden Erkältungen Einhalt zu gebieten. Ein perfekter Immun-Booster sind auch Vitamine in Form von Gummibärchen. Die machen gute Laune und schmecken nach Kraft.

Frische Luft und Sonnenlicht – ein Duo, das dem Körper Kraft gibt: Denn tägliches Lüften der Räume und Spaziergänge im Tageslicht fördern die Produktion von Vitamin D und stärken das Immunsystem. Deshalb in der Mittagspause einen kleinen Powerwalk einplanen. So oder so gilt: Da in den nördlichen Breitengraden selbst im Sommer zu wenig stärkende Sonne scheint, sollte man regelmäßig das Sonnenvitamin D zu sich nehmen. Es stärkt die Knochen und das Immunsystem.

Ernährung? Gerade in der kalten Jahreszeit neigt man dazu, sich mit süßen Leckereien oder Knabberspaß zu verwöhnen. Leider falsch, denn auch wenn solche Cheat-Genüsse kurzfristig glücklich machen, entziehen sie auf die Dauer dem Körper Energie. Besser sind eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Kost mit viel Nüssen, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten sowie Obst und Gemüse. Kurz: Eat the Rainbow!

Ein weiterer Trick einer Erkältung die Stirn zu bieten, ist ausreichend zu schlafen und so seine Abwehr zu boosten. Wer klug ist, geht in den kommenden Wochen früher ins Bett als sonst und legt Handy oder Tablett noch vor Mitternacht beiseite. Das sollte in der dunklen Tageszeit nicht schwerfallen, oder? Wer morgens fit aus dem Bett steigt, kann sich gegen Angriffe von Viren und Krankheitserregern besser verteidigen. Als kleine Helferlein erweisen sich sanfte Einschlafhilfen mit Melatonin, Hopfen, Baldrian und Lavendel. Sie fördern einen natürlichen Schlaf.

Auch wenn die Tage kälter werden, gilt: Trinken, trinken, trinken. Es durchfeuchtet die Schleimhäute und regt deren Durchblutung an, so dass Krankheitserreger wenig Chancen haben. Doch statt erfrischendes Infusion-Wasser zu genießen, kann man sich jetzt mit Tees eine kleine Auszeit gönnen. Aufgüsse aus Ingwer, Honig und Zitrone haben entzündungshemmende Eigenschaften und können präventiv und im Krankheitsfall unterstützend wirken.

Anti-Erkältungsprofis rüsten den Darm mit fermentierten Vitamindrinks auf. Das hilft, die gesunde Flora zum Blühen zu bringen und bildet einen natürlichen Schutzschild gegen Angriffe aus dem Reich der Viren. Zum Anfang des Herbstes kann man auch gut eine Immunkur mit Darmboostern einplanen. Das gibt Kraft von Innen heraus.

Auch jetzt sollte man die AHA-Regeln beachten. Also: In Bus, Bahn und Bar Abstand halten. Hygieneregeln, wie Händewaschen beachten und, wem andere Menschen zu nahekommen, der macht es wie in den ostasiatischen Ländern: Er setzt die Alltagsmaske auf. Praktisch: Pflegende Desinfektionssprays, die in jede Handtasche passen.

Neben körperlichen Boostern wie Sport und Ernährung spielt bei der Stärkung der Abwehrkräfte auch die Reduktion von Stress eine große Rolle. Denn Stress gilt als Krankmacher Nr. 1. Stresshormone unterdrücken das Immunsystem, Krankheitserreger können nicht abgewehrt werden. Deshalb auf ausreichend Auszeiten – gerade im Alltag – achten. Achtsamkeitsübungen, Meditation und Yoga helfen, den Geist zu entspannen und den Körper widerstandsfähiger zu machen. Entsprechende Wellness-Apps machen die Anwendungen im Alltag praktikabler.

Nicht vergessen: Warm anziehen, damit der Körper nicht auskühlt und Viren nicht angreifen können. In der Übergangszeit, wenn die Temperaturen schwanken, eignet sich ein Zwiebellook,  mit dem man sich optimal an die Umgebung anpassen kann. In Innenräumen ein paar Lagen ausziehen, draußen schön einmummeln. Wem die Kälte schon in die Knochen gezogen ist, der sollte sich mit einem heißen Fußbad einheizen. Ätherische Öle und warmes Wasser sorgen für einen Rundherumwohlfühlfaktor und langanhaltend warme Füße. So gemütlich!

Doch was tun, wenn es einen doch erwischt hat? Dann gilt es, sich Ruhe zu gönnen und den Körper auf keinen Fall zu überanstrengen. Viel Flüssigkeit in Form von lauwarmem Wasser, Kräutertees oder warmen Brühen, helfen den Schleimhäuten bei der Heilung und reinigen den Hals bei Schluckbeschwerden. Honig und Halsbonbons können diesen Effekt verstärken. Bei verstopften Atemwegen helfen Nasenspülungen oder ein klassisches Dampfbad à la Oma – mit Tuch über dem Kopf und Kamille-Aufguss. Sanfte Hilfe können auch eine homöopathische Therapie mit Schüsslersalzen bieten. Sie können einen unausgeglichenen Mineralstoffhaushalt regulieren.

Bei Fieber oder starken Symptomen können fiebersenkende Mittel und Schmerzmittel hilfreich sein. Frische Luft und regelmäßiges Lüften fördern die Genesung. So oder so: Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte ein Arzt konsultiert werden.

Mit diesen Tipps lassen sich Erkältungen effektiv vorbeugen. Nach dem Motto: Gesund durch Herbst und Winter!

Foto/Quelle: wavebreakmedia/Shutterstock, Medicalpress

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