Urlaub ohne Nebenwirkungen: Reisekrankheiten vorbeugen

Endlich Urlaub – so lange freut man sich darauf und dann erwischt es einen. Statt am Strand oder auf Safari ist man gezwungen, die Zeit auf der Toilette des Hotelzimmers zu verbringen – oder noch unangenehmer: im Sanitärhaus des Campingplatzes. Durchfall ist nämlich die mit Abstand häufigste Urlaubserkrankung. Da wir in unserem Alltag einen hohen Hygienestandard gewohnt sind, sind viele nicht vorsichtig genug, wenn es um den Genuss fremder Speisen und Getränke geht. Aber nicht nur das…

Cook it, boil it, peel it or leave it!

Wer die manchmal übertrieben wirkende Devise „Cook it, boil it, peel it or leave it!“ beherzigt, also nur sauberes, abgekochtes Wasser trinkt und keine rohen beziehungsweise ungeschälten Nahrungsmittel zu sich nimmt, ist auf der sicheren Seite. Konsequent befolgt stehen auch Milchprodukte auf der roten Liste. Um noch eine nützliche Binsenweisheit mit Daseinsberechtigung zu zitieren: Händewaschen nicht vergessen! Wer dennoch erkrankt, sollte ausreichend sauberes, originalverschlossenes oder abgekochtes Mineralwasser oder Tee trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Simple Kohletabletten gegen Durchfall gehören ohnehin in jede Reiseapotheke. Besondere Vorsicht sollten Reisende bei Kindern walten lassen. „Während die Reisediarrhoe bei Erwachsenen eher nur lästig ist, kann diese Erkrankung für Kinder durchaus gefährlich werden“, so Internist Gerd Bodlaj, Oberarzt im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien.

Eisige Raumtemperaturen und ihre Folgen

Leider ist man auch im Urlaub nicht vor ihr gefeit. Die Rede ist von der gewöhnlichen Erkältung. Ursache sind meistens die ungewohnten Klimaverhältnisse oder Klimaanlagen in Hotelzimmern, die das Immunsystem auf die Probe stellen. So manch einer hat sich eine böse Nebenhöhlenentzündung aber bereits während des Langstreckenflugs geholt. Am tropischen Urlaubsort angekommen, erwarten den Angeschlagenen extrem abgekühlte Innenräume. Wenn der Urlauber dann fröstelnd durch die getönten Scheiben nach draußen schaut, hat er oft schon keine Vorstellung mehr von der wahren Hitze vor den Fenstern, die man in Hochhäusern oft nicht einmal öffnen kann. Ist man empfindlich, sollten Klimaanlage und Ventilator über Nacht auf eine niedrige Stufe eingestellt werden. Eine Faustregel besagt, dass der Temperaturunterschied zwischen warm und kalt maximal 6 Grad Celsius betragen solle.

Hautschäden durch UV-Strahlung vermeiden

Wer sich den ganzen Tag über draußen und folglich viel in der Sonne aufhält, sollte einen hohen Sonnenschutzfaktor mit UVA- und UVB-Schutz auftragen und ihn alle drei Stunden auffrischen. Gegen Sonnenstich schützen eine Kopfbedeckung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Menschen mit hellem Teint und vielen beziehungsweise auffälligen Muttermalen oder familiärer Vorbelastung sollten zur regelmäßigen Kontrolle einen Dermatologen aufsuchen. Für alle anderen wird ein Besuch spätestens dann fällig, wenn Muttermale neu auftreten, jucken, bluten, die Farbe ändern oder rasch größer werden.

Impfungen und Mückenschutzmittel

Eine andere Urlaubserkrankung ist Hepatitis. Die Erreger der Leberentzündung lauern nicht nur auf Tropenreisen, auch in Mittelmeerländern besteht hohe Ansteckungsgefahr durch verunreinigte Lebensmittel und verschmutztes Trinkwasser. Daher empfiehlt Internist Bodlaj eine kombinierte Hepatitis A- und B-Impfung. Erstere wird auch als "Reisegelbsucht" bezeichnet. Beim Wort „Reisekrankheit“ mag man außerdem sofort an noch schlimmere Übel als Durchfall oder Sonnenstich denken, nämlich an Krankheiten wie Malaria und Schlafkrankheit, die von Stechmücken übertragen werden. Vor Reiseantritt ist es daher wichtig, sich über spezifische Gesundheitsrisiken zu informieren. Welche Impfstoffe, Mücken- und Zeckenschutzmittel werden für das jeweilige Land empfohlen?

Foto: Shutterstock/Halfpoint

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