Festsitzende Zahnspange: Die Unterschiede

Prof. DDr. Erwin Jonke, Kieferorthopäde aus Wien, zum Thema festsitzende Zahnspangen.

Metallbrackets 

Festsitzende Zahnspangen setzen sich aus zwei Bestandteilen zusammen: einerseits den Brackets, die direkt auf die Zähne geklebt werden und andererseits dem Drahtbogen, der mit Gummiringen oder weichen, dünneren Drähten an den Brackets befestigt wird. Diese können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden – der Klassiker dabei sind Metallbrackets. Diese "Standardplättchen" bestehen in der Regel aus rostfreiem Edelstahl. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen – je nach Fehlstellung sucht der Kieferorthopäde/die Kieferorthopädin die idealen Brackets aus. Metallbrackets werden dabei für ihre Stabilität und vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten von vielen KieferorthopädInnen geschätzt.

Selbstligierende Brackets

Als selbstligierende Brackets bezeichnet man Metallbrackets, in die bereits eine Vorrichtung zur Befestigung des Drahtbogens eingearbeitet wurde und bei denen daher Gummiringe oder weitere Drähte überflüssig sind. Dies erleichtert das Wechseln und Nachjustieren des Drahtbogens im weiteren Behandlungsverlauf.

Transparente Keramikbrackets – Unterschiedlichste Farben und Größen

Festsitzende Zahnspangen bestehen einerseits aus dem Drahtbogen und verschiedenen Hilfsdrähten, andererseits aus den Brackets. Diese werden auf die Zähne geklebt und leiten so den Druck des Drahtbogens auf die Zähne weiter, wodurch sie in eine bessere Position gerückt werden. Feste Zahnspangen sind dabei so unterschiedlich wie die Gebisse selbst – sie können problemlos an jede Fehlstellung angepasst werden, um sie zu korrigieren. Dem Zahnarzt stehen dafür Brackets aus unterschiedlichen Materialien zur Verfügung.

Keramikbrackets erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da diese durch ihre Farbe kaum sichtbar sind. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen – unter anderem sogar zahnfarben oder transparent. Dies hat den Vorteil, dass die Zahnspange nur bei genauerem Hinsehen sichtbar ist, wobei die Wahl dieser Brackets auf die Behandlung keine Auswirkung hat. Transparente Brackets werden aber auch aus Kunststoff gefertigt, wobei dies sehr selten vorkommt, da sich Kunststoff als Material weniger eignet als Keramik oder Metall.

Die Incognito-Zahnspange mit innenliegenden Brackets

Wer nur eine kleine Korrektur benötigt, muss nicht unbedingt jahrelang eine sichtbare, feste Zahnspange tragen. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, die Brackets auch an den Zahninnenflächen zu befestigen und sie so durch Zugkräfte in die gewünschte Position zu bringen. Der Clou? Eine linguale Zahnspange ist nicht sichtbar und wirkt trotzdem rund um die Uhr auf die Zähne ein. Sie vereint so die Vorteile von abnehmbaren und herkömmlichen festsitzenden Zahnspangen. Aus medizinischer Sicht bleiben die Behandlungsdauer und der erhöhte Mundhygieneaufwand jedoch bestehen. Schließlich bilden auch innenliegende Brackets Nischen, in denen sich Zahnbelag und Essensreste einlagern können.

Einsatzbereiche

Die linguale Zahnspange kommt nur beim bleibenden Gebiss zum Einsatz. Da sie zudem den Zungenraum verkleinert, kann es vorkommen, dass die Aussprache etwas beeinträchtigt wird. Dem kann man unter anderem mit der Unterstützung eines Logopäden entgegenwirken.

Mehr Informationen zur lingualen Zahnspange finden Sie im kieferorthopädischen Ratgeber.

Informationen: Prof. DDr. Erwin Jonke, Mariahilfer Straße 32, 1070 Wien, Tel.: +43/1/52 44 868-0www.jonke.at

Foto: Prof. DDr. Erwin Jonke 


 

 

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