Gesundes aus dem Garten: Dr. Grün empfiehlt Naturheilmittel

Kopfschmerzen, Kratzen im Hals, Magenbeschwerden: Nicht immer ist es notwendig, kleinere Beschwerden sofort mit starken Medikamenten zu behandeln. Es gibt viele Naturheilmittel, die bei leichten Krankheitsanzeichen schnell und wirksam helfen. Wir verraten, wie man den Leiden mit Hilfe von „Dr. Grün“ zu Leibe rückt.

Hildegard von Bingen
Die Behandlung von Krankheiten oder Unpässlichkeiten mit Heilpflanzen hat eine lange Tradition. Mit ihrem Wissen aus dem Klostergarten liefert Hildegard von Bingen (1098-1179) bis heute konkrete Hilfestellung zur Linderung von Beschwerden. Die Ausgangsstoffe einer Pflanze oder Pflanzenteile wie Blüten, Blätter, Samen, Rinde oder Wurzeln werden frisch oder als Aufguss, Saft, Tinktur, Extrakt, Pulver oder Öl therapeutisch verwendet.
 
Der gute alte Kräutertee
Es gibt bewährte Hausmittel, die einen durch alle Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. Kamille bei Magen- und Darmbeschwerden, Salbei bei Heiserkeit, Pfefferminze bei Gallenleiden, Fenchel bei Blähungen und Völlegefühl, Spitzwegerich bei Erkältungen, Thymian bei grippalen Infekten, Melisse bei Herzrasen – um nur einige zu nennen. Bewährte Arzneitees, bei denen neben der gesundheitsfördernden Wirkung auch der Wohlgeschmack im Mittelpunkt steht, fehlen eigentlich in keinem Haushalt. 

Von Kopf bis Fuß
Aber es gibt auch ganz andere, weniger geläufige Anwendungsbereiche, in denen natürliche Bestandteile ihre Wirkung entfalten. Ein Shampoo aus Wirkstoffen der Weidenrinde und Thymian im Zusammenspiel mit ätherischen Ölen wirkt leicht septisch und befreit von Nissen und Kopfläusen. Fußcremes mit einem Extrakt aus der Ginsengwurzel sowie dem sogenannten ABCD-Komplex (Allantoin, Bisabolol, Calendulaöl und Dipotassium Glycyrrhizinante) aus der Lakritzwurzel machen selbst extrem raue und rissige Haut an den Füßen wieder spürbar weich und geschmeidig.

Wirkung nach innen
Die durch Extraktionsverfahren aus Brennnesselblättern gewonnenen lipophilen Inhaltsstoffe können Entzündungsprozesse und Knorpeldestruktionen bei Arthrose aufhalten, die Heilkraft der Mariendistel legt sich wie ein Schutzmantel über die Leber und bewirkt, dass schädliche Substanzen wie Umweltgifte und Alkohol entschärft werden. Entzündungshemmende Gräserpollenextrakte, die vor kurzem von der obersten deutschen Arzneimittelbehörde (BfArM) zur Behandlung von Prostatitis zugelassen wurden, reduzieren den Schmerz und die Symptomatik der Erkrankung insgesamt. Das Öl von Nachtkerzensamen ist reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält wertvolle Gamma-Linolensäure, die als  Kapsel zum Schlucken oder als Snip-off-Kapsel  den Körper von innen mit entscheidenden Bausteinen für eine gesunde Haut versorgt, was besonders Neurodermitis-Patienten zugute kommt.

Teebaumöl & Co.
Der Teebaum ist in Australien beheimatet und bei den dortigen Ureinwohnern (Aborigines) schon lange ein beliebtes Hausmittel. Das australische Teebaumöl besitzt antimikrobielle Eigenschaften und beugt Entzündungen vor. Als Bestandteil von Gel oder Zahnpasta umspült es schonend Zähne und Zahnfleisch, als Inhaltsstoff von Salbe ist es bestens geeignet, Hautunreinheiten und Juckreiz vorzubeugen. Eine ähnliche Wirkung haben Hautcremes mit Bachblütenextrakten wie der Weißen Waldrebe, dem Drüsentragenden Springkraut und dem Gelben Sonnenröschen, die die irritierte Haut beim Heilungsprozess unterstützen. Aber auch ein fettfreies Gel mit Auszügen aus Arnika und der kleinen Brennnessel kann Hitzeschmerz lindern und den Aufbau von neuem Gewebe fördern.
 
Narben sind Zeitzeugen
Von verschrammten Kinderknien bis zur Sportverletzung – das Leben schlägt Narben und Wunden, die sich mit einer Komposition aus Arzneipflanzen mit regenerationsfördernder Wirkung behandeln lassen. Ein Gel mit Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) löst Verhärtungen des Narbengewebes, Bestandteile wie Küchenzwiebel (Allium cepa) und ätherisches Rosmarinöl fördern die Durchblutung und aktivieren die Aufbaukräfte der Haut, der Lebensbaum (Thuja occidentalis) wirkt einer Wucherung des Narbengewebes entgegen. Und damit wären wir wieder bei der Äbtissin Hildegard und ihrer Erkenntnis, dass gegen fast alles ein Kraut gewachsen ist, das die Linderung von Symptomen auf natürliche Weise unterstützen kann.

 

Foto/Quelle: Shutterstock/ Selins, medicalpress


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